Welchen Mehrwert kann die souveräne Dateninfrastruktur bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle, KI-basierter Services und dem Aufbau europäischer Datenräume bieten? Dieser Frage gehen künftig elf Konsortien nach, die sich in dem GAIA-X Förderwettbewerb „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem GAIA-X“ durchgesetzt haben. Ziel des Förderprojekts ‚TELLUS‘ ist die Bereitstellung einer Gaia-X Netzwerkinfrastruktur für kritische Anwendungen durch eine Gaia-X konforme Interconnection Plattform. Zu den Partnern gehören DE-CIX (Konsortialführung), WOBCOM GmbH/Stadtwerke Wolfsburg AG Cloud&Heat, KAEMI, Mimetik, plusserver, CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, SpaceNet, WOBCOM, TRUMPF und IONOS sowie neun weitere Unternehmen. Für die 11 Leuchtturmvorhaben will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bis Ende 2024 Fördermittel in Höhe von rund 122 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
„Die Schaffung einer sicheren, vernetzen und föderierten Dateninfrastruktur, die den höchsten Ansprüchen an Datensouveränität genügt, bildet das Herzstück und die Vision von Gaia-X. Alle im Kontext von TELLUS entwickelten Komponenten werden der Gaia-X Community zur Verfügung gestellt und erlauben eine breite Adaption auch über den Vorhabens-Zeitraum hinaus“, so Dr. Christoph Dietzel, Global Head of Products & Research bei DE-CIX.
Die Projektpartner wollen im TELLUS-Projekt eine Gaia-X konforme Interconnection Plattform entwickeln und stellen dafür exemplarisch kritische Use Cases aus Wirtschaft und Industrie zusammen, deren Anforderungen an die Internetinfrastruktur in Bezug auf Latenz, Bandbreite, Sicherheit, Resilienz, Dynamik und Überwachung erheblich über die gegenwärtigen ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen hinausgehen: Dabei werden verschiedene Cloud-Plattformen via DE-CIX und Internet Service Providern (ISPs) sowohl untereinander als auch mit Dritten verbunden, um Nutzern Wahl- und Wechselmöglichkeiten – und damit digitale Souveränität – zu ermöglichen. Ziel ist es, über integrierte Softwareinstanzen und homogene Schnittstellen eine Gaia-X Netzwerkinfrastrukturüber Anbietergrenzen hinweg aufzuspannen und breitzustellen, die unabhängig vom regulären Internet läuft und dennoch von dessen Infrastruktur gestützt wird,. Das ermöglicht die Verknüpfung der zahlreichen Anwender und Anbieter von föderierten Cloud-Diensten, wie KI-Anwendungen, Datenspeicherung oder Collaboration-Tools.
WOBCOM stellt Infrastruktur zur Verfügung
Mit Investitionen in eine digitale Infrastruktur stellen die Stadtwerke Wolfsburg AG und ihr Tochterunternehmen, die WOBCOM GmbH, den Projektpartnern ihre umfangreiche und hochmoderne IT-Infrastruktur zur Verfügung. Sie bildet bereits heute schon die Grundlage, eine Vielzahl von intelligenten und vernetzten Lösungen am Unternehmensstandort Wolfsburg in der Praxis zu erproben, zu testen und zu validieren. Möglich macht dies unter anderem ein hochleistungsfähiges städtisches Glasfasernetz, der Aufbau und Betrieb eines modernen Rechenzentrums mit hohen Automatisierungsgrad, die Anbindung an Internet-Knoten auf der ganzen Welt, umfangreiche CloudDienste sowie die Errichtung und kontinuierliche Weiterentwicklung einer offenen Datenplattform als Wissens- und Informationsquelle, die es ermöglicht, Daten zu verarbeiten und smarte Technologien zu entwickeln.
Die Grundlage für die Digitalisierung der Stadt Wolfsburg bilden die Initiative #WolfsburgDigital sowie das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Als geförderte Kommune stellt die Stadt Wolfsburg ein Lernbeispiel für bundesweit viele weitere Städte darstellt, die sich am Wolfsburger Smart-City-Ansatz orientieren werden.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!