1940 bis 1960
Die Stadtwerke in den vierziger und fünfziger Jahren.
Den öffentlichen Personenverkehr zu betreiben, war von Anfang an als eine der Aufgaben der Stadtwerke angesehen worden – auch wenn in den ersten Jahren kein großer Bedarf dafür bestand. 1940 wurde ein Omnibus-Verkehrsbetrieb ins Leben gerufen, der vor allem dazu dienen sollte, Fahrgelegenheiten in die größeren Orte der Umgebung anzubieten. Denn in der damals noch jungen Automobilstadt gab es zu dieser Zeit nur wenige Einkaufsmöglichkeiten.
Zwei ehemalige Schafställe dienten in den Anfängen 1940 als erstes Busdepot
Als der Verkehrsbetrieb im September 1940 mit zwei Omnibussen eröffnet wurde, führte die erste Linie vom Steimker Berg über den Bahnhof nach Fallersleben. 1941 wurden drei weitere Busse erworben. So konnten auch Linien nach Vorsfelde und Braunschweig errichtet werden – Ende 1941 außerdem nach Gifhorn. Volkswagen beauftragte 1942 die Stadtwerke mit dem Busverkehr zwischen Werk und den zahlreichen Orten in der Umgebung – bis hin nach Gardelegen! Zu diesem Zeitpunkt standen den Stadtwerken immerhin acht eigene Busse und fünf Anhänger zur Verfügung. Jedoch zu wenig, um diesen Auftrag zu bewältigen, sodass die Stadtwerke ihren Fuhrpark durch Leihomnibusse vergrößerten.
Bis zum Kriegsende wuchs der Fuhrpark auf zehn eigene Busse, fünf Anhänger und einen Kühlwagen an. Mit diesem Wagen wurde regelmäßig Fleisch aus Braunschweig beschafft, da es in Wolfsburg noch keinen Schlachthof gab. Als Betriebshof diente bereits damals das Grundstück südlich der Eisenbahnstrecke, auf dem später über viele Jahrzehnte der Betriebshof der Stadtwerke angesiedelt war. Dort standen zwei alte Schafställe, die die Stadtwerke als Wagenhalle, Wagenpflegeraum und Werkstatt umfunktionierte.
Die Stadtwerke in den fünfziger Jahren
Zahl Mitarbeitende wächst
Die eigentliche Entwicklung des Volkswagenwerkes und der Stadt Wolfsburg begann in den fünfziger Jahren – und zwar im Eiltempo! Schon 1954 war die erste Nachkriegsplanung von 35.000 Einwohnern überschritten. Mit der Entwicklung der Stadt wuchs naturgemäß auch die Belegschaft der Stadtwerke. Bis zum Jahr 1959 war sie auf 290 Beschäftigte angestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 1948 lag die Zahl der Mitarbeitenden bei 80 Personen. Heute arbeiten in der Unternehmensgruppe Stadtwerke rund 600 Mitarbeiter:innen. Die behelfsmäßigen Verwaltungsräume im Gebäude an der Kleiststraße reichten schon lange nicht mehr aus. Die Büros waren teilweise in Kellerräumen und technischen Gebäuden untergebracht. Die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes konnte nicht länger aufgeschoben werden. So wurde ein Neubau am späteren Bahnhofskreisel an der Heßlinger Straße geplant. Die Bauarbeiten begannen 1959. Im Jahre 1961 wurde der Neubau bezogen.
Das VW-Bad entsteht
Das VW-Bad wurde im Sommer 1951 unter dem Namen „Bad an den drei Steinen“ eröffnet. Die Betriebsführung lag damals noch bei der Stadt Wolfsburg. Die Becken waren allesamt nicht beheizt und den Zehn-Meter-Turm, bis heute das Wahrzeichen des Bades, gab es von Beginn an. Eine bis heute beliebte Attraktion für die Kinder war damals schon die Rutsche, die ins Nichtschwimmerbecken führte. Im Bad gab es neben dem Nichtschwimmer- und Sprungbecken auch damals schon das große Schwimmerbecken mit den 50-Meter-Bahnen.