Frage 1: Das MIRANDA-Projekt ist kürzlich gestartet. Kannst du uns sagen, wann genau das Projekt begann, wie lange es laufen wird und was das Ziel ist?
Das MIRANDA-Projekt begann am 1. September 2024 und wird über eine Laufzeit von 36 Monaten bis August 2027 laufen. Während dieser Zeit entwickeln und testen wir den digitalen Zwilling für Cybersicherheit, den wir in realen Testumgebungen – etwa in Smart Cities wie Wolfsburg, Genua und Athen – erproben. Ziel ist es, praxisorientierte Erkenntnisse zu sammeln und nachhaltige Standards zu schaffen, die die europäische Cybersicherheitslandschaft langfristig prägen.
Frage 2: Welche Organisation koordiniert die Arbeiten innerhalb des Projekts? Wie groß ist das Konsortium, das hinter MIRANDA steht, und wie hoch ist das Gesamtbudget des Projekts?
Das MIRANDA-Projekt wird von einem Konsortium aus 14 Partnern aus verschiedenen europäischen Ländern getragen und unter der Koordination des Consiglio Nazionale delle Ricerche (CNR) in Italien durchgeführt. Mit einem Gesamtbudget von 5,9 Millionen Euro, das hauptsächlich durch das Horizon-Programm der Europäischen Union gefördert wird, setzen sich die Partner aus Forschungsinstituten, Technologieunternehmen und städtischen Infrastrukturbetreibern zusammen. Jede Organisation bringt spezifische Expertise in Schlüsselbereiche wie Forschung, Entwicklung und die Validierung von Cybersicherheitslösungen ein.
Frage 3: Welche Rolle übernimmt die WOBCOM innerhalb dieses Projektes?
Die WOBCOM ist beim MIRANDA-Projekt besonders für die Anwendung und Prüfung der entwickelten Lösungen in realen urbanen Umgebungen verantwortlich.
Frage 4: Was genau ist ein Digital Twin und wie hilft er bei der Bekämpfung von Cyber-Angriffen?
MIRANDA begegnet der zunehmenden Komplexität vernetzter Systeme durch den Einsatz eines digitalen Zwillings, der speziell auf die Anforderungen moderner Infrastrukturen ausgelegt ist. Der digitale Zwilling modelliert die Sicherheitslage in Echtzeit, simuliert Bedrohungen und leitet automatisierte Gegenmaßnahmen ein. Damit stärkt er die Resilienz und reduziert Sicherheitsabhängigkeiten zwischen Anbietern, wodurch die Cybersicherheit in vernetzten Infrastrukturen deutlich verbessert wird.
Frage 5: Welche spezifischen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit adressiert MIRANDA, insbesondere in Bezug auf die wachsende Vernetzung von digitalen Diensten und Infrastrukturen?
Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in Bereichen wie Smart Cities, Industrie 4.0 und der Automobilindustrie bringt erhebliche Herausforderungen für die Cybersicherheit mit sich. In vernetzten Städten und intelligenten Produktionssystemen sind eine Vielzahl von Geräten, Plattformen und Kommunikationswegen involviert, die miteinander interagieren und dadurch zahlreiche potenzielle Angriffsziele bieten. Jede Schwachstelle innerhalb einer vernetzten Infrastruktur kann gezielt ausgenutzt werden, um Angriffe auf weitere Teile des Systems auszuweiten – was besonders kritische Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in digitale Lösungen hat.
Frage 7: Wie unterstützt das MIRANDA-Projekt durch Technologien wie digitale Zwillinge, Angriffssimulation und maschinelles Lernen die frühzeitige Identifizierung und Abwehr von Cyber-Angriffen?
Das MIRANDA-Projekt kombiniert Angriffssimulationen und maschinelles Lernen, um Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren und die Abwehrstrategien dynamisch anzupassen. Durch die Vernetzung dieser Technologien bietet MIRANDA eine dynamische Verteidigungsstrategie: Die automatisierten Lernprozesse und Simulationen sorgen dafür, dass Sicherheitsstrategien stets auf dem neuesten Stand bleiben und auch bei bislang unbekannten Angriffen effektiv reagieren können. So macht das Projekt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer adaptiven Cybersicherheit, die Bedrohungen nicht nur erkennt, sondern auch kontinuierlich darauf reagiert und sich weiterentwickelt.
Frage 8: Was sind die langfristigen Ziele von MIRANDA in Bezug auf die Verbesserung der Zusammenarbeit und Koordination von Cybersicherheitsprozessen in verschiedenen Bereichen und Ländern?
Langfristig zielt das MIRANDA-Projekt darauf ab, Cybersicherheitslösungen zu entwickeln, die europäische Institutionen, Unternehmen und Städte in eine vernetzte, länderübergreifende Abwehrstrategie integrieren. Dabei entsteht eine technologische Infrastruktur, die nicht nur den sicheren Austausch von Bedrohungsinformationen und Verteidigungsmaßnahmen ermöglicht, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren in Echtzeit fördert. Diese Koordination schafft eine proaktive Sicherheitslandschaft, in der Bedrohungen effizient über Ländergrenzen hinweg erkannt und gemeinschaftliche Abwehrreaktionen eingeleitet werden können.
Als nachhaltige Maßnahme entwickelt MIRANDA eine Cybersicherheitsplattform, die in einer offenen Community Edition und einer kommerziellen Enterprise Edition verfügbar sein wird. Während die Community Edition öffentlichen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen den Zugang zu neuesten Cybersicherheitstechnologien eröffnet, bietet die Enterprise Edition Unternehmen erweiterte Funktionen und maßgeschneiderte Sicherheitslösungen. Diese Aufteilung gewährleistet, dass sowohl öffentliche als auch private Organisationen von den MIRANDA-Innovationen profitieren.
Durch diese Plattform schafft MIRANDA eine dauerhafte Grundlage für eine europäische Cybersicherheitsgemeinschaft, die flexibel auf neue Bedrohungen reagiert und kontinuierlich voneinander lernt. So entsteht ein Ökosystem, das die digitale Souveränität Europas stärkt und den Austausch von Wissen und Reaktionsstrategien auf höchstem Niveau ermöglicht.
Kommentare (2)
Weiterhin viel Erfolg dem gesamten Projektteam bei diesem spannenden Projekt :)
Ich wünsche dem gesamten Projektteam weiterhin viel Erfolg, kreative Ideen und Durchhaltevermögen, um dieses spannende und bedeutende Projekt erfolgreich voranzubringen. Mögen eure Bemühungen von großem Erfolg gekrönt sein!