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Aktuelles

Vom Werkzeugkoffer bis zur Zeitplanung

Auszubildende unterstützen bei Jahresablesung von Fernwärme und Wasser

Bei allen Wolfsburger:innen mit herkömmlichen Heizkostenverteilern (Verdunstungsprinzip) und Zähler für die Verbrauchskosten erfolgt mit der Jahresablesung die Ermittlung der Fernwärme- und Wasserwerte von rund 120.000 Messgeräten noch persönlich. Dabei unterstützen auch die Auszubildenden der LSW und der Stadtwerke-Unternehmensgruppe. In unserer neuen Reihe „Azubis fragen Azubis“ hat Julia Schindel mit den angehenden Industriekauffrauen Bentje Roßmannek und Lina Marie Janke über den vierwöchigen Arbeitseinsatz und außergewöhnliche Erlebnisse gesprochen. 

Einmal im Jahr werden in allen Haushalten, die noch keine digitalen Zähler besitzen, die Verbrauchswerte für Fernwärme und Wasser persönlich vor Ort abgelesen. Ihr seid zum ersten Mal dabei gewesen, wo genau?  
Lina: Bentje und ich sind für einen Monat in der Innenstadt eingesetzt gewesen und haben dort in den Wohnungen die Heizkostenverteiler und Wasserzähler abgelesen. Am Ende waren es mehr als 2.000 Geräte, die wir erfasst haben. Eine ganz schön große Anzahl… 

Bei der Ablesung sind Genauigkeit und Sorgfalt ja sehr wichtig. Seid ihr auf eure Arbeit vorbereitet worden und habt ihr in dieser Zeit im Team oder allein gearbeitet?
Bentje: Wir hatten zuvor eine Schulung am LSW-Standort in Fallersleben. Hier wurde uns unter anderem gezeigt wie man überhaupt einen Heizkostenverteiler wechselt und wie die Zählerstände im System eingetragen werden. Auch haben wir hilfreiche Tipps und Hinweise bekommen, wie wir uns organisieren sollten, das hat wirklich sehr viel geholfen! Während unseres Einsatzes sind Lina und ich dann immer gemeinsam in die Wohnungen gegangen. Lina hat dort meist die Heizkostenverteiler abgelesen und ich habe danach die Röhrchen in den Geräten gewechselt. Ein echtes Teamwork. (lacht) 

Beschreibt doch einmal, wie so ein klassischer Arbeitstag bei euch ausgesehen hat. Mit welchen Arbeitsmitteln habt ihr zum Beispiel gearbeitet und wie sahen die einzelnen Arbeitsschritte aus?
Bentje: Unsere Arbeit vor Ort fing in der Regel ab 8 Uhr bei den Kunden an. Oft haben wir die Zeit vorher aber genutzt, um Aushänge oder Terminkarten zu verteilen, d.h. meist haben wir zwischen 7 und 7.30 Uhr begonnen. Ab 8 Uhr sind wir dann aber mit dem Werkzeugkoffer von Wohnung zu Wohnung gegangen, haben die Geräte abgelesen und über Handys die Daten in das LSW-System eingetragen. Je nachdem, wie schnell wir durchgekommen sind, haben wir ganz klassisch gegen 12 Uhr unsere Mittagspause gemacht – und danach ging es bis zum Feierabend weiter, in der Regel zwischen 16 und 17 Uhr.

Lina: Die Arbeit an den Heizkostenverteilern erfordert tatsächlich auch etwas Übung. Mit einem Schraubendreher haben wir zunächst die Plombe aufgebrochen und dann das Röhrchen im Heizkostenverteiler gewechselt. Bei unserer Arbeit wurden uns oft auch Fragen von Kunden, abweichend von der Ablese, gestellt. Da hatte man schon im positiven Sinne das Gefühl, die „Frau für alles“ zu sein. (lacht)

Das klingt sehr facettenreich. Gab es neben dem handwerklichen Geschick noch weitere Herausforderung? Wenn ja: welche ist euch davon besonders im Gedächtnis geblieben?
Lina: Unsere Arbeit erfordert natürlich auch sehr viel Fingerspitzengefühl in der Kommunikation. Wir sind direkt bei den Menschen Zuhause. Da trifft man in der Zeit natürlich auch auf unterschiedliche Menschen und räumliche Situationen. Auf diese direkt und passend zu reagieren ist oft meist gar nicht so leicht. Wir wurden eigentlich immer freundlich empfangen. Wir machen ja schließlich auch nur unseren Job. (lacht) 

Bentje: Ich erinnere mich an eine Wohnung, in der ein Heizkostenverteiler in einem Küchenschrank versteckt war. Dort musste ich dann tatsächlich hineinkrabbeln, um das Röhrchen zu wechseln. Das war gar nicht so einfach auszutauschen. Aber es hat geklappt und am Ende des Tages war ich auch ein bisschen stolz auf mich. (lacht)

Ungewöhnliche Situationen, Fragen von Kundinnen und Kunden und viele weitere Faktoren haben Einfluss auf die Anzahl der Geräte, die jeden Tag abgelesen werden. Wie waren da eure Erfahrungen? 
Lina: Wir hatten am Anfang tatsächlich viel „Leerlauf“. Über die Zeit wurde man jedoch sicherer in seiner Arbeit und konnte für die nachfolgenden Tage besser planen.

Bentje: Ein Grund für den Leerlauf waren sicherlich die zu großen Zeitfenster zwischen den Terminen. Wir haben zunächst gedacht, dass wir länger für die Geräte brauchen. Tatsächlich haben wir nach den ersten Tagen aber schnell bemerkt, dass wir sehr zügig durchkommen. Am Ende haben wir pro Gerät ca. eine Minute gebraucht. Bei über 2.000 Geräten in unserem Gebiet ist neben der Sorgfalt vor allem auch Schnelligkeit gefragt. Aber wir haben alle geschafft.

Zum Schluss würde ich gerne von euch wissen, wie die Ablesung aus eurer Sicht lief und was ihr aus der Ablesung mitnehmen konntet?
Lina: Durch den direkten Kundenkontakt konnte ich viel im Umgang mit Menschen lernen und auch darüber, wie ich mich in bestimmten Situationen am besten verhalten sollte. 

Bentje: Und man bemerkt erst einmal, welch große Verantwortung die Mitarbeitenden im Außendienst tragen und wie herausfordernd dieser Job ist, den die Mitarbeitenden dort jeden Tag leisten. Als Auszubildende im Büroalltag bekommen wir das meist ja gar nicht so mit. Tatsächlich müssen die beide Arbeitsbereiche, also der Außen- und Innendienst, sich aber ergänzen, sonst funktioniert die Arbeit nicht. Es muss alles Hand in Hand gehen, eine sehr wichtige Erkenntnis.

Lina: Das stimmt. Es war eine Erfahrung, aus der wir viele Eindrücke mitnehmen konnten – und natürlich auch viele lustige Momente. (lacht)

Bentje: Durch unsere Arbeit im Außendienst können wir jetzt viel besser nachvollziehen, wie Prozesse im Unternehmen zusammenhängen. Deshalb finde ich es gut, dass wir als Auszubildende die Möglichkeit bekommen, bei der Jahresablesung zu unterstützen.

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Das Interview führe Julia Schindel. Sie ist 18 Jahre alt, macht ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei der LSW Holding und bei den Stadtwerken und ist im ersten Ausbildungsjahr. Aktuell ist Julia im Bereich Unternehmensentwicklung & Kommunikation der Stadtwerke aktiv.

Ansprechpartner

Anja Hirsch
Ausbildung und Personalentwicklung
LSW Netz GmbH & CO Kg

Azubis fragen Azubis

Wir gestalten die Zukunft der Region Wolfsburg - tagtäglich und gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und Auszubildenden. In kurzen Interviews erzählen unsere Auszubildenden von ihren verschiedenen Ausbildungsbereichen bei der LSW und der Stadtwerke Unternehmensgruppe sowie ihren Aufgaben und Eindrücken, die sie in der Ausbildung bisher gesammelt haben.